Gefühlvolle Hymnen auf die Eifel

Der Heimatabend der Band „Cantalyra“ fand viel Anklang

Können Sie sich vorstellen, dass Brechts Song „Mackie Messer“ zum Eifellied wird? Die Band „Cantalyra“ hat damit kein Problem: Die vier Musiker verwandeln den Haifisch in den Biber. Der hat nicht nur Zähne, sondern erklärt den Zuhörern auch, dass die Klimaerwärmung seinem Eifel-Wald nicht bekommt und dringend bekämpft werden muss.

Das verrät: „Cantalyra“, die Hausband der Dürener „Skunk-Sitzung“, spielt nicht nur Fetziges und Lustiges. Wenn die Musiker an die Eifel denken, werden sie auch nachdenklich und lyrisch. Auf Einladung der „Jungen Alten“ präsentierten Brigitte Sehle (Akkordeon), Reiner Brücker (Gitarre), Robert Schumacher (Bass) und Tom Lüttgens (Ukulele) in der EvA ihren Heimatabend, und die Zuschauer ließen sich verzaubern von einer Mischung aus Poesie und Melancholie, Spaß und toller Musik.

Wenn Brigitte Sehle an die Auswanderer erinnert, die aus der einst so armen Eifel flohen, um in der neuen Welt zu siedeln und dazu singt: „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“ haben viele Zuhörer Gänsehaut. Auch der Abschied von den Traditionskneipen „Brauweilers Max“ in Düren und „Roer“ in Kreuzau ist, a’capella gesungen, ein anrührendes Lied: „Es wird nie mehr so sein“. Das gilt auch für das historische Hotel „Strepp“ in Untermaubach, das trotz Fürsprache der oberen Denkmalbehörde abgerissen worden ist, und mit dem A’Capella-Song „Wenn es Nacht wird über Mobach“ liebevoll geehrt wird.

Bei der Hymne auf die Loreley durfte auch das Publikum mitsingen: „Lo-re-ley“ schallte es vielstimmig durch den Saal, bevor dem Wein von Ahr und Mosel gehuldigt wurde: „Lasst euch nicht ärgern, Schwestern und Brüder, wir wollen Wein genießen“. Über das Glück, Hunde über die Felder tollen zu sehen, erzählte wenig später Tom Lüttgens, und dann wurde sogar ein Eifelkrimi musikalisch vertont vorgetragen.

Es war diese Mischung aus Spaß und Nachdenklichkeit, die verzauberte. Und auch das Lokalkolorit sorgte dafür, dass die Zuhörer den Musikern begeisterten Applaus schenkten, denn zwischen den Songs erzählte Robert Schumacher Geschichten über Mariawald oder die Annakirmes.

Zum Schluss lud „Cantalyra“ den Musiker der „Jungen Alten“, Frank Ledig, ein, auf die Bühne zu kommen. Er spielte das Eifellied “Fahr noch einmal in die Eifel“ auf dem Akkordeon, das Dagmar Ledig getextet hat, und alle stimmten ein.

Ein gelungener Abend ging damit zu Ende. „Die Eifel ist unsere Therapie“, sagte Brigitte Sehle beim Abschied. Ein besseres Schlusswort hätte sich niemand ausdenken können.
ush/ Fotos: Walter Schöller und Ulrike Schwieren-Höger                                       

                                     

Auch Frank Ledig (rechts) spielte am Ende mit: „Fahr noch einmal in die Eifel…“ Von links: Brigitte Sehle, Robert Schumacher, Reiner Brücker und Tom Lüttgens.

Eine Meisterin am Akkordeon: Brigitte Sehle.
Voller Inbrunst: Robert Schumacher und Brigitte Sehle.

Er sieht gerne Hunden zu, die über die Felder laufen: Tom Lüttgens.
Gitarrist und Sänger: Reiner Brücker.

Zum Schluss sang das werte Publikum mit: „Fahr noch einmal in die Eifel…“

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s