Zeigt her eure Füße

Mitten im Raum steht eine Zinkbadewanne und 13 Kinder der KiTA „Kleine Villa“ schauen sie staunend an: Darin soll früher eine Oma gebadet haben? Helmut Breuer nickt. Er ist einer der „Jungen Alten“, die auf Einladung von Hilde Amrein und Ulrike Schwieren-Höger über das Leben in ihrer Jugend erzählen. Damals gab es noch kein Badezimmer und keine Dusche. Damals wurde einmal in der Woche die Zinkwanne in die Küche gestellt und Wasser auf dem Herd heiß gemacht Dann ging es los: Zuerst badeten die Kinder, dann wuschen sich die Eltern und zum Schluss, mit einem zusätzlichen Guss heißen Wassers, kamen Oma und Opa an die Reihe.

Auch der Waschtag war damals kein reines Vergnügen: In einen Bottich wurde das Waschbrett gestellt und die Wäsche mit Kernseife eingerubbelt. Der Wäschestampfer fabrizierte den nötigen Schaum. Dass so etwas funktioniert, durften die Kinder selbst ausprobieren. Und sie staunten, dass ein kleines Handtuch am Schluss sauber und das Wasser schmutzig war – ganz ohne vollautomatische Waschmaschine.

Auch Franziska Gerkowski erinnerte sich an ihre Kindertage: „Wir hatten kein eigenes Zimmer, nicht einmal ein eigenes Bett“, sagt sie, „wir schliefen zu zweit und mussten nachts ganz schön kämpfen, um Platz und genügend Decke zu haben.

Nachdem sie all dies erfahren hatten, waren sich die Kinder einig: Heute ist es besser mit Badezimmer und Waschmaschine. Aber sie ließen sich gerne von Frank Ledig uns seinem Akkordeon zum Singen alter Kinderlieder einladen: „Zeigt her, eure Füße“, „Wer will fleißige Handwerker sehen“ und „Brüderchen, komm tanz mit mir“ konnten die Omas und Opas der „Jungen Alten“ mit den Kindern gemeinsam singen und tanzen. Diese Lieder haben die Jahrzehnte unbeschadet überdauert.                   ush.

So mühsam war früher das Waschen? Die Kinder konnten es kaum glauben.

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