Ein verborgener Gottesdienst

Viele Besucher kamen zur Neueröffnung der „Heimbachhilfe“ an der Hengebachstraße 108

Der Sekt stand kalt, köstliche Torten weckten Vorfreude und Kaffeeduft zog durch den Raum: Die Neueröffnung der „Heimbachhilfe“ an der Hengebachstraße 108 begann verheißungsvoll. In einem Rückblick erinnerte der stellvertretende Vorsitzende der „Jungen Alten“, Walter Schöller, an die Gründung der Einrichtung im Jahr 2009. Damals hatte Hilde Kleinschmidt auf Bitte des Sozialamts nach Mitstreiterinnen gesucht, die bereit waren, ehrenamtlich eine Kleiderstube für bedürftige Mitbürger einzurichten. Die Vorsitzende der „Jungen Alten“, Margret Bidaoui, schlug sofort vor, diese Einrichtung unter das Dach ihres Vereins zu stellen, und mit Karin Breuer und Gisela Lüth waren schnell weitere Helferinnen gefunden. Ulrike Schwieren-Höger machte die neue Idee in ungezählten Artikeln bekannt. Seitdem ist die „Heimbachhilfe“ aus der Stadt nicht mehr wegzudenken.

Die jetzige Neueröffnung war nötig geworden, weil das bisherige Häuschen an der Hengebachstraße 8 baufällig ist. In dem modernen neuen Raum an der Hengebachstraße 108 fühlten sich nicht nur die Mitarbeiterinnen, sondern auch die zahlreichen Besucher sofort wohl. Bürgermeister Jochen Weiler begrüßte die neue Einrichtung und versprach, „das soziale Gewissen“ Heimbachs auch von Seiten der Stadt unterstützen zu wollen.

Marita Jaeger bereicherte die Veranstaltung im Namen der Krischer-Stiftung. Sie bedankte sich bei den mittlerweile 29 ehrenamtlichen Helferinnen und versicherte, die „Heimbachhilfe“ in den nächsten Jahren finanziell zu fördern: „Ich bin dabei. Wenn ihr mich braucht, müsst ihr es sagen.“

Als Sponsorin begrüßte auch Brit Possardt von der Firma Calypso Entertainment die Gäste. „Ich habe noch nicht viel Zeit, um bei euch mitzuarbeiten, aber ich habe das Geld, um euch in den nächsten Monaten zu unterstützen. Ich finde die „Jungen Alten“ großartig, denn sie sorgen dafür, dass ich keine Angst haben muss, in dieser Stadt alt zu werden. Hier wird jeder gebraucht und hat eine Aufgabe.“

Die Gruppenleiterin der „Heimbachhilfe“, Inge Wergen, erläuterte, dass in ihrem Team auch Migrantinnen arbeiten, die in Deutschland eine neue Heimat suchen, und sie wünschte sich, dass alle Heimbacher der Einrichtung einen Besuch abstatten, denn „wir sind ja auch ein Second-Hand-Laden“.

Mit der Einsegnung des neuen Raums durch Pfarrer Kurt-Josef Wecker endete die stimmungsvolle Feierstunde. Er nannte die Helferinnen „Täterinnen des Guten“ und freute sich über die Neueröffnung der Kleiderstube mit symbolträchtigen Worten: „Kleidung hat etwas Schönes, Warmes, Bedeckendes. In diesem Raum werden Menschen verhüllt und beschützt. Hier wird die Not gesehen und behoben. Hier findet ein verborgener Gottesdienst für Menschen aus aller Welt statt.“                                   ush

Gruppenleiterin Inge Wergen, Bürgermeister Jochen Weiler, der stellvertretende Vorsitzende der „Jungen Alten“, Walter Schöller, und Vermieter Dennis Paes (von rechts nach links) freuten sich über die Eröffnung der „Heimbachhilfe“ in den neuen Räumen an der Hengebachstraße 108. Unser oberes Bild zeigt die Gründungsmitglieder Hilde Kleinschmidt (Mitte), Margret Bidaoui (rechts) und Karin Breuer.

Marita Jaeger (oben) und Brit Possardt (unten) werden die „Heimbachhilfe“ in den nächsten Jahren als Sponsorinnen unterstützen.

Pfarrer Kurt-Josef Wecker segnete die neue Wirkungsstätte der „Heimbachhilfe“.
Text und Fotos: Ulrike Schwieren-Höger